Ihr erinnert euch vielleicht noch an dieses Bild:
Ich hatte eine alte Transportpalette auseinandergenommen, und die Bretter aufgearbeitet um daraus eine weitere Holzkiste anzufertigen – als Geschenkverpackung, oder zur Aufbewahrung persönlicher Schätze.
Mittlerweile gibt es drei dieser Kisten – den Prototypen den ich bereits vorgestellt hatte, und zwei weitere aus dem Erlenholz der Palette. Hier noch mal der Werdegang der letzten, und kleinsten:
Ausgangspunkt waren, wie gesagt, ein paar wiedergewonnene Bretter – nicht gerade sehr schön anzusehen:
Nach dem Säubern und Glatthobeln kam aber ein wunderbares Farbspiel zum Vorschein, das eine Rolle als sichtbare Front verlangte:
Nicht einfach, denn das Brett war gewunden und die brauchbare Länge zu kurz um das komplette Muster einzubeziehen, und Geradehobeln hätte ausgerechnet die schönsten Stellen abgetragen. Hmm – was tun?
Dann kam mir aber die Idee das Brett so zu teilen dass sich das Muster über die Seite fortsetzt. Durch diese Teilung würde die Krümmung nicht so sehr ins Gewicht fallen, und ich könnte das Muster erhalten.
Ein weiteres Problem war das Verleimen des Deckels – die Kanten der Bretter quollen durch den Leim so ungleichmässig auf dass der Deckel eine kräftige Wölbung bekam (über 1cm!), noch bevor ich ihn einspannen konnte.
Bei solch einer Verformung hätte einfaches Pressen die Fugen schlicht wieder auseinander gerissen – also war ich gezwungen den Deckel über mehrere Tage immer wieder mit einem nassen Tuch anzufeuchten, und mit Steinen zu beschweren bis die Wölbung weitgehend verschwunden war, und ich den Rest glatthobeln konnte.
Um ihm Stabilität zu verleihen, entschied ich mich ausserdem den Rahmen aus Eichenholz anzufertigen.
Eine Quälerei, kann ich euch sagen: die Eiche ist hart aber spröde, und die Fasern liegen kreuz und quer, kräuseln sich, und überstehen vorsichtige Schnitte oft völlig unbeschadet – als hätte man das Werkzeug nicht mal dran gehabt. Aber ein Schlag zu kräftig – und das Werkstück bricht der Länge nach, aber nicht glatt, sondern unregelmässig und damit meistens irreparabel. Für kleinere Details ein ungeheur schwieriges – wenngleich dankbares – Material. Beeindruckende Stärke, wunderbares Muster, aber keine Manieren.
Aber wo ein Wille ist…
Nun ist das Erlenholz ja roh ziemlich blass, und man kann das Muster das mich so begeistert hatte kaum erkennen. Aber mit einer kräftigen orange-roten Beize kann man sie gut herausarbeiten.
Und mit ein bisschen Lack und Politur (und ein Tröpfchen Phantasie, wenn zur Hand) wird das hässliche Palettenholz als lavaspeiender Vulkan wiedergeboren:
🙂 Schick, oder?