Bei unserer Morgenrunde, in der Nähe des Fußballplatzes, landete plötzlich eine Nebelkrähe direkt vor uns, mit einem noch beinahe vollständigen Hamburger-Brötchen im Schnabel.
Die Beute war offensichtlich schwer, und dieser plötzliche Auftritt direkt vor unseren Füßen daher vermutlich eine ungewollte Not-Zwischenlandung.
Ein paar Sekunden starrten wir uns an – also ich die Krähe, die Krähe mich, und Masha, sabbernd, das Brötchen.
Krähen sind recht intelligente Tiere, und im Allgemeinen nicht sehr ängstlich, aber in diesem Augenblick war die Krähe – berechtigterweise – sehr um ihr Sonntagsfrühstück besorgt, machte aber in ihrer Panik einen kolossalen Denkfehler.
Statt damit auf den Baum zu flattern und abzuwarten, flatterte sie ein paar Meter auf die Wiese und versteckte blitzartig das Brötchen im hohem Gras, und zwar richtig gut. Sie deckte es sogar noch mit Laub ab, und für einen Menschen wäre es sicher nicht zu finden gewesen.
Aber der Mensch war hier ja gar nicht das Problem!
So dauerte es nur Sekunden bis das Brötchen lokalisiert, ausgebuddelt und verschlungen war – und die Krähe musste hilflos mit ansehen wie ein durchaus dankbarer Labrador sich die letzten Krümel von der Schnauze leckte.
Das ist der Grund warum Masha gern Vögel aufscheucht und dann hinter ihnen herschnüffelt – Vögel am Boden zeigen Leckerbissen an, die sie auf der Flucht häufig liegen- oder fallenlassen, und die Episode mit der Krähe hat diese Logik nur wieder bestätigt.